Ich interessiere mich sehr für die Frage, was hinter geschlossenen Augen geschieht. Dies ist ein sehr persönlicher Moment. Ein Moment, der Erinnerungen wachrufen, Träume, Hoffnungen, Ängste, Ruhe oder auch Unruhe in unserem Inneren hervorrufen kann. Es kann aber auch als ein sehr spiritueller oder künstlerisch-schaffender Moment empfunden werden.
Oft habe ich in der Vergangenheit von Schatten und Licht geträumt, ohne den Grund dafür zu kennen. Dies hat dazu geführt, mich von diesen Träumen inspirieren zu lassen und bewusst nach diesen Szenarien für meine fotografische Arbeit zu suchen. Diese Orte, die sehr spontan und schnell vergänglich durch Lichter und Schatten entstehen, bleiben im täglichen Trubel oft unbemerkt. Der Tag, die Zeit und das Wetter werden bestimmen, wie der Ort und seine Umgebung sein werden, wo die jeweilige Person porträtiert wird und so (un-)bekannte Räume der Stadt in einem Moment des Innehaltens sichtbar gemacht, jedoch nicht durch ihre Gebäude oder klar definierte Merkmale, sondern durch die Arbeit mit Licht und Schatten, durch Tag und Nacht, Traum und Wirklichkeit, Ort und Nicht-Ort. Letztendlich geht es um den Raum zwischen Utopie und Dystopie - sowohl mit Blick auf die Stadt als auch mit Blick auf die Geschichten hinter den geschlossenen Augen der Personen.
